Das große Brucknerjahr-Finale
Wo alles begann. Bruckners Visionen / Bruckner-Ausstellung im Stift St. Florian
4. Mai bis 27. Oktober 2024
Für seine lange persönliche und künstlerische Entwicklung bis hin zu seinen Spitzenleistungen war das Augustiner Chorherrenstift St. Florian von entscheidender Bedeutung. Insgesamt 13 prägende Jahre verbrachte Anton Bruckner zunächst als Sängerknabe, später als Lehrer und Stiftsorganist in einem Umfeld, das von einem aufgeklärten, den Wissenschaften und dem gesellschaftlichen Leben gegenüber aufgeschlossenem Katholizismus geprägt war. Dort, in einem „Ort von Welt“, suchte der junge Dorflehrerssohn zäh und auch konfliktreich seine Identität als Künstler.
Im Archiv des Stiftes befindet sich eine Vielzahl von Dokumenten, die Licht in diese entscheidende Lebensphase mit all ihren Chancen und Risiken bringen. Sie werden nun zum ersten Mal in einer Ausstellung umfassend gezeigt, kommentiert und medial mit Hörstationen und einem dokufiktionalen Film vermittelt. Ein vermintes Feld der Vorurteile und Fehldeutungen hat uns die ältere Bruckner-Literatur hier hinterlassen. Vom „mystischen Dämmer“ des Stiftes war da die Rede. Das Thema „Bruckner und St. Florian“ wird nun auf neue Weise anschaulich.
Bei der OÖ KulturEXPO 2024 wird im Innenhof des Stiftes St. Florian ein besonderes Erlebnis für Besucher:innen geboten. Hier stehen drei vom Linzer Architekturbüro MARCH GUT konzipierte Pavillons, die die Besucher:innen betreten können. Der erste bietet die Möglichkeit, ins weltgrößte Archiv von Bruckners Tonträgern reinzuhören. Das Archiv weist mehr als 4.000 Tonträger auf. Im nächsten Pavillon werden Passagen aus Bruckners Lebensgeschichte vorgelesen, und im letzten kann man künstlerische Filme sehen, darunter einige Auftragswerke, die Bruckner und sein Wirken thematisieren.
Das Programm wechselt täglich, wobei Besucher:innen die Möglichkeit haben, selbst aktiv ins Programmgeschehen einzugreifen, um sich dadurch spezifische Inhalte zu vergegenwärtigen.
Wie alles begann. Bruckners Visionen
Being Anton
Ars Electronica Center Linz, 1.2. bis 29.12.2024
Im Ars Electronica Center können die Besucher*innen mit „Being Anton” in die Welt des berühmten Komponisten eintauchen: Es warten ein Klangerlebnis im Deep Space 8K mit dem Bruckner Orchester Linz und eine Installation zur Gedankenwelt Bruckners und seiner Zeit, beides entwickelt vom Ars Electronica Futurelab. Und zwar in 3D und interaktiv, mitten im Bruckner Orchester Linz. Als weiteres Highlight wartet im Ars Electronica Center ein immersiver Klangraum, der in die Gedanken- und Geisteswelt Bruckners und seiner Zeitgenoss*innen führt. Hier finden sich Musikbeispiele, Zitate und Querverweise auf Ereignisse, die die Zeit des großen Komponisten prägten. Die Besucher:innen werden dabei Teil eines “interaktiven Mischpults”: Der Raum verändert sich mit jedem Schritt, der andere Zitate und Klänge in den Vordergrund bringt – und eröffnet so ganz individuelle Reisen durch Bruckners Welt.
Next Bruckner - Konzertreihe kuratiert von Ina Regen
Posthof Linz, 10 Abende von Jänner bis 22. November 2024
Ina Regen, Amadeus-Preisträgerin und eine der bedeutendsten oberösterreichischen Musikerinnen unserer Zeit, begab sich ein Jahr lang auf die Suche nach Künstlerinnen und Musikerinnen mit überzeugendem Songmaterial. Denn Ina stellt die Frage, ob "Next Bruckner" nicht genauso gut weiblich sein könnte - so zumindest das Gedankenspiel der Reihe. Wäre Anton Bruckner heute geboren, dann würde er vielleicht eine Musikerin sein, die nach neuen Ausdrucksformen in ihren Songs sucht. Seit Jänner 2024 stellt die Singer-Songwriterin aus Grieskirchen im Linzer Posthof monatlich, insgesamt zehn Abende lang, die von ihr ausgewählten Künstlerinnen vor. Viel Überraschendes und Neues in Sachen weiblicher Popkultur.
Klangwald für Anton Bruckner
Kürnberger Wald bei Leonding, 13. Februar - 10. November 2024
Nur zu Fuß erreichbar, versteckt sich der geheimnisvolle Klangwald für Anton Bruckner auf einer märchenhaften Lichtung. Dort verbindet er das Natur- auf bemerkenswerte Weise mit einem artifiziellen Kunsterlebnis. Zum Staunen für Alt, Jung und die ganze Familie erklingen Bruckners Werke eingebettet in Ästeknacken, Blätterrauschen und Vogelgezwitscher.
Aber nicht in ihrer gewohnten Gestalt, sondern durch Wiederholung und Dehnung so gestreckt, dass ein monatelanges Kontinuum an Klang entsteht: Eine kunstvolle Skelettierung oder Mumifizierung, wenn nicht gar homöopathische Potenzierung der Bruckner-Musik (Peter Androsch, oö Komponist&Künstler).
Ausstellung „Anton Bruckner - Von Marmor bis Mythos“
Anton Bruckner Museum in Ansfelden, 4. Mai bis 27. Oktober 2024
Das Museum im Geburtshaus von Anton Bruckner in Ansfelden widmet sich der Darstellung des Lebens und Schaffens des großen Komponisten. Im Jahr 2024 ist das Haus Heimat zahlreicher Bruckner-Devotionalien, bewährter Leihgaben und zahlreicher neuer Exponate.
Ausstellung “Von Marmor bis Mythos”
Silent Echoes
Eine Klanginstallation zwischen dem Dom von Notre Dame und den Eishöhlen am Dachstein. Bis 3. November 2024.
Notre Dame wird als die Seele von Paris bezeichnet. Für ein ganzes Land ist diese Kirche ein Identifikationsort. Infolge des tragischen Brandes im Jahr 2019 sind ihre Glocken verstummt. Diese Glocken wurden jedoch durch den Brand nicht beschädigt und „lauschen“ still und heimlich den Geräuschen der Stadt rundum Notre Dame. Bei Silent Echos: Notre Dame handelt es sich um eine kontinuierlich live gestreamte Klangskulptur, die die einfache physische Tatsache hörbar macht, dass diese Glocken ständig heimlich läuten. Der US-amerikanische Soundartist Bill Fontana erweiterte für die Kulturhauptstadt 2024 sein künstlerisches Projekt zu einem „Dialog“ zwischen den Eishöhlen am Dachstein und Paris. Der Klang des schmelzenden Gletschers und die Resonanz der Glocken von Notre Dame werden zu einem Duett, das von einem fast verschwundenen europäischen Kulturdenkmal und einer ebenso vom Verschwinden bedrohten Natur erzählt.
Klanginstallation Silent Echos
Alte Schule
Bruckner 17 - Anton Bruckners erste Wirkungsstätte
Windhaag bei Freistadt – bis 31. Oktober 2024
Mit 17 Jahren noch gar nicht um so viel älter als die Schüler:innen wurde Bruckner als ausgebildeter Schulgehilfe nach Windhaag bei Freistadt entsandt, wo er bislang unbekannte Freiheiten genoss – doch auch mannigfache Aufgaben und Dienste zu erfüllen und zu verrichten hatte, was mit Entbehrungen verbunden war. Daran erinnert ein zwar nur halböffentlicher, dafür aber ganz nach oben offener Informationsraum in der Alten Schule. An Bruckners Windhaager Arbeitsplatz also, der nun auf Betreiben von Besitzerin Irmgard Quass Bruckner Lern- und Gedenkort in Einem ist und dessen Ausstellungsraum durch “Anton Bruckner 2024” neugestaltet wurde.
“It’s me, Toni”, im Nordico Stadtmuseum Linz
Von 14. September 2024 bis 2. März 2025
Wir begeben uns auf eine Reise in die Vergangenheit von Anton Bruckner, erkunden die Versatzstücke, die übriggeblieben oder die im Laufe der Zeit entstanden sind und setzen diese in neue Zusammenhänge. Zwischen Provinzstaub und Großstadt begegnen wir einem introvertierten Nerd, einem verkannten Genie und seiner Suche nach der Liebe. Das Leben und Wirken des Musikgenies wird aus heutiger Perspektive vielfältig als auch kritisch interpretiert und hinterfragt sowie unter Einbeziehung aktueller Gesellschaftsfragen in die Jetztzeit transferiert. In sechs Themenräumen wird die Geschichte Bruckners neu erzählt und erlebbar gemacht. Ansichten, originale Artefakte und Dokumente sowie zeitgenössische Visualisierungen werfen ein neues Bild auf einen großen Musiker.
“Komm sing mit! Vom Erheben der Stimme.”
Im Lentos Kunstmuseum Linz, 4. Oktober 2024 – 5. Jänner 2025
Diesem Themenkomplex widmet sich die Ausstellung mit Sound- und Videoinstallationen, Skulpturen, Zeichnungen und Gemälden von über 20 zeitgenössischen Künstler:innen, deren Werke vielfach zum ersten Mal in Österreich präsentiert werden. Es geht um nationale Liedkultur, volkstümliche Gesänge und moderne Songs, Trauer, Widerstand und die Neuinterpretation alter Lieder. Einige Künstler:innen der Ausstellung nutzen die Kraft des Singens als Ermächtigungsstrategie. Sie wehren sich gegen systematische Unterdrückung und Entrechtung, indem sie Minderheiten eine Stimme geben. Andere behandeln persönliche und intime Themen. Beim Üben eines Liedes, Vortragen einer Ballade oder Aufführen einer Oper entstehen Bezüge zur traditionellen Chorform genauso wie zur Popmusik. Mehrere für die Schau neu entstandene Werke laden die Besucher:innen dazu ein, selbst ihre Stimme zu erheben.
Kontakt & Service
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4041 Linz
Telefon +43 732 221022
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